Feste im Flemmgardschen Jahreskreis

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Das Flemmgardsche Jahr ist von zahlreichen Festen und Riten geprägt. Die Festtage sind an den Sonnen- und Mondrythmen orientiert und ein integraler Bestandteil des Muttergöttinnenglaubens. Geleitet wurden die Zeremonien daher von den jeweils ortsansässigen Druidinnen. Seit der Besetzung Flemmgards durch die Hessborgier sind die Druidinnen verschwunden und die alten Feste verboten. Doch mancherorts finden sich im Untergrund einige Traditionalisten, die im Verborgenen weiterhin den alten Glauben praktizieren...

Bris Samradh (Mittsommerfest)

Die Sommersonnenwende ist das höchste Fest im Flemmgardschen Jahreskreis. Am längsten Tag des Jahres ist der Höhepunkt der Gebensfreude und der Lebenslust der Mutter erreicht, alles blüht und gedeiht und die Gedanken an den Winter sind noch fern. Es ist ein rauschendes Freudenfest, an dem häufig neue Liebesbeziehungen ihren Anfang und ältere ihre Festigung durch Treueschwüre oder Heirat finden. Um die Feierlichkeiten haben sich viele Traditionen gebildet, die in unterschiedlichen Teilen Flemmgards unterschiedlich ausgeprägt stattfinden. In jedem Fall ist es wünschenswert, dass eine Druidin der Feier beiwohnt oder sie sogar anleitet. Im Folgenden sind die wichtigsten Traditionen beschrieben:

• Mittelpunkt des Festes ist eigenlich immer das große Freudenfeuer. Um dieses Feuer wird getanzt, gegessen und musiziert. Es muss nicht das einzige Feuer auf dem Fest sein. Oft werden noch kleinere Feuer zum Kochen oder für den Liebessprung (s.u.) entzündet.

• Oftmals wird um die Freudenfeuer ein Schutzkreis gelegt. Dieser kann entweder symbolisch in den Boden gezogen werden oder er wird mittels Blüten, Kräutern, Ästen und Kerzen optisch ersichtlich gemacht. Der Schutzkreis kann dabei ruhig sehr groß sein und die ganze Festgemeinde fassen. In einigen Fällen werden die vier Himmelsrichtungen durch Licht oder Ähnliches markiert.

• Die Mutterkrone oder der Mutterkranz wird aus frisch geschnittenen Zweigen und Ästen geflochten und anschließend mit Bändern, Blumen, Knochen, Muscheln oder anderer Zier versehen. Jede Mutter der Festgemeinde sollte auf jeden Fall an diesem Kranz mitarbeiten. Am Festtag wird die Krone am höchsten Gebäude des Dorfes oder an einer Stange angebracht und bleibt dort bis sie das gesamte grüne Laub verloren hat.

• Ein essentieller Teil der Sonnwendfeier sind Räucherungen aller Art. Diese werden meist von Druidinnen oder Kräuterfrauen vorbereitet und durchgeführt. Verwendet werden hierfür je nach Zweck der Räucherung sehr verschiedene Mischungen. Anregungen und Wünsche können meist Wochen vor der Feier abgegeben werden, da auch persönliche Räucherungen stattfinden können. Dafür wird entweder eine Zeit am großen Freudenfeuer oder an einem Nebenfeuer eingeplant.

• Der Festbeginn ist meist von einigen Ritualen geprägt. Dabei können die Himmelsrichtungen, die Winde, der Wald, die Mutter selbst oder das Leben an sich angerufen und geehrt werden. Lieder und Tänze, Mysterienspiele und Reden können der Feier vorangehen. Der Beginn der Feier wird in jedem Fall durch das Entzünden des großen Freudenfeuers initiiert. Dies wird meist durch die Druidin oder Festleiterin angeleitet und von etlichen Helfern durchgeführt.

• Auf den Tisch der Mütter, der auch ein Tuch der Mütter oder ein Stein der Mütter sein kann, und der meist mit einem weißen schön bestickten Tuch bedeckt ist, legen alle Mitglieder der Festgemeinschaft kleine Präsente für junge Mütter oder Schwangere in der Gemeinde. Diese werden am Ende der Feier an die Empfängerinnen nach bestem Ermessen verteilt.

Sonnwendsträuße werden in vielen Gemeinden unter den Festgästen ausgetauscht. Kopfüber über die Eingangstüre genagelt sollen sie dann bis zum nächsten Sonnwend' das Übel aus den Häusern halten und für Kindersegen sorgen.

Brandopfer, dienen dazu zukünftiges Glück herbei zu führen, Übel abzuwenden oder Altlasten loszulassen. Bei den Opfergaben kann es sich um persönliche Gegenstände, selbstgeflochtene Kränze oder Schnitzereien handeln.

• Zu jeder ordentlichen Sonnwendfeier gehört auch ein Festmahl. Traditionelle Speisen sind frisches Wild mit Obst und frischen Kräutern begleitet von Gemüse und Brot. In vielen Fällen wird auch auf den Sonnwendhasen bestanden der möglichst frisch vor der Feier erlegt werden soll.

• Jedes Paar der Festgemeinde, verheiratet, verlobt oder ledig, sollte mindestens einen Liebessprung im Laufe der Feierlichkeiten durchführen. Dabei halten sich die beiden an der Hand und springen gemeinsam über ein Feuer – wenn es die Größe zulässt sollte es das große Freudenfeuer sein, sonst eines der Nebenfeuer. Der Sprung soll dabei die Beziehung der Partner stärken, sowie Ehen und Verlobungen bekräftigen. Viele fassen während des Sprungs auch einen Wunsch, den sie dann für sich behalten, damit er in Erfüllung geht.

• Wie bereits erwähnt nutzen viele Paare den Sonnwendtag für eine Hochzeit. Normalerweise wird diese dann Untertags vor Beginn der eigentlichen Feierlichkeiten abgehalten. Bei besonders vielen Hochzeiten oder terminlichen Schwierigkeiten kann sich die Hochzeitsfeier mit der Sonnwendfeier vermischen.

• Ein wichtiger Aspekt der Sonnenwendfeier ist die Fruchtbarkeit, die durch bestimmte Rituale verstärkt werden kann. Viele Frauen, die schwanger werden möchten, führen die unterschiedlichsten Rituale durch. In einigen Gebieten sollen die Frauen in dieser Nacht möglichst wenig bekleidet durch einen Kornacker oder den Wald gehen und an das zukünftige Baby denken. Andere Rituale stehen in Verbindung mit dem Verzehr von Eiern, bzw. dem Teilen eines Eis zwischen Partnern mit Kinderwunsch. Auch ein rituelles Bad in einem natürlichen Gewässer soll an diesem Abend schwangerschaftsfördernd wirken.

Die Sonnwendfeier endet normalerweise mit Anbruch der Morgendämmerung und die darauf folgenden Tage sind der Einkehr und Besinnung gewidmet. Und natürlich dem Aufräumen des Festplatzes.

Blutrote Sonnwendnacht

Eine sehr berühmte Sonnwendfeier fand vor etwa fünf Generationen statt, als Leah ní Leannan, die damalige Königin von Flemmgard, mit dem Segen der Mutter drei von den Hjongos besetzte Dörfer an der Ostgrenze Flemmgards in einer einzigen blutroten Sonnwendnacht befreit haben soll. Zahlreiche legenden ranken sich um diese Nacht: Leahs Schwert soll etwa von der Kraft der Sonne in Flammen gehüllt gewesen sein, sie soll auf einem Stier geritten haben und aus den Leibern der getöteten Hjongos soll augenblicklich ein Blumenteppich gesprossen sein, über den die Siegreiche in die befreiten Dörfer ritt. Dies ist eine der wenigen kriegerischen Legenden im flemmgardschen Kulturgut.