Abrasil

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Vor vielen Äonen, zur Zeit der streitenden Reiche, trug es sich zu, dass der König von Hagenwall im Felde stand und eine feindliche Festung belagerte. Die Mauern der Burg waren dick und hoch, und gut geschützt. Seit Wochen hatten die Soldaten versucht die Wehranlagen zu überwinden, aber ohne jeden Erfolg. Der König stand des Nachtens gerade vor seinem Zelt als ein flammender Meteor den grauen Nachthimmel zerriss und zur Erde fiel. Von Donner und Blitz begleitet stürzte er hernieder und fuhr mitten in die feindliche Festung. Krachend barsten Mauern und fielen Türme. Mit einem Male war die Burg vernichtet. Im Lager Hagenwalls erhob sich lautes Jubelgeschrei, doch der König stimmte nicht in die Freudenrufe mit ein, sondern befahl den Sturm der Ruine und die Bergung des gefallenen Sterns. Der König war ein kluger Mann und er wusste, wodurch er diesen Sieg errungen hatte. Viele Stunden später brachten ihm seine Ritter den Meteoriten. Und obwohl der Einschlag und die Vernichtung der Festung nun schon länger her waren, glühte der Stein immer noch, denn er bestand aus reinem Himmelseisen. Da befahl der König seinen besten Schmieden eine Waffe daraus zu fertigen. Einige Wochen später brachten diese ihr Werk zum König. Es war ein wunderschön gearbeitetes zweihändiges Schwert, die Klinge glänzte silberhell, das Heft war kohlrabenschwarz. Der König nannte das Schwert „Abrasil“, und machte sie zum Reichsschwerte Hagenwalls, und wurde seither von den Königen des Reiches getragen. Dort wo der Stahl Abrasils blitze, dort war den Truppen Hagenwalls der Sieg sicher. Das Schwert war die Grundlage für die Größe und Stärke des Königreiches. Später hatte König Konrad II. dereinst mit Abrasil den Eisdrachen in den Glockenbergen erschlagen. Aber das ist eine eigene Sage.

In der Schlacht von Aurilsberg trug Gregor der Souverän Abrasil, wo es im Kampf gegen den Dornendämon zerbrach. Seit der Reichsgründung diente die Waffe dort auch als Zeremonienschwert bis es Felix von Hohenberg neu schmieden ließ. Seit dem Krieg mit den Dunkelelfen im Finsterkamm gilt die Waffe als verschollen.