Reitendes Unheil

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Im Finsterkamme, der Nordgrenze des Reiches soll in jeder mondlosen finsteren Nacht ein Ungetüm umgehen. Bei Einbruch der Dunkelheit hört man schwere Hufe schlagen, die den Boden erzittern lassen, ein Wiehern, welches schier die Luft zerreißt. Dort wo diese Bestie umgeht, findet man am nächsten Morgen nur noch blutleere Leichen, zerstückelt und zerfetzt, niedergebrannte Höfe und zerstörte Häuser. Nichts vermag sich dieser Kreatur entgegenzusetzen. Kaum jemand hat überlebt, wer jenes je vernommen hat, und noch weniger haben das Scheusal gesehen, welches im Finsterkamm bei Danbergen umgeht. Wer es doch zu Gesicht bekam, der kann nie wieder der werden, der er einst war. Viele stramme Männer und Frauen fielen dem Wahnsinn anheim, Ritter, die dem Unheil Einhalt gebieten wollten, warfen ihre Waffen fort und flohen, wenn sie denn noch konnten. Wer sich doch traut über das Geschehene zu berichten, erzählt von einem schwarzen Reiter in furchterregender Rüstung mit feuerrotem Umhang. In den klauenartigen Händen ein schwarz schimmerndes Schwert, von dem beständig Blut tropft. Getragen wird der Reiter von einem Hengst, der selbst so finster ist, wie die Nacht selbst, einzig seine Augen leuchten bedrohlich rot, und Funken sollen aus seinen Nüstern stauben. Aus Angst vor dem reitenden Unheil, wie die Kreatur genannt wird, stellen die Bewohner der Berge in den dunkelsten Nächten, Kerzen in die Fenster ihrer Heime und streichen geweihtes Wasser über den Türrahmen.