Tholosische Spiele

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Die Tholoser lieben ludi (Spiele) über alles. Sie schätzen diese als Ablenkung für das Volk, zur Steigerung der Moral oder schlicht zum Zeitvertreib. Die eindrucksvollsten Spiele finden dabei natürlich in der Arena statt, in Form von Gladiatorenkämpfen. In diesem Zusammenhang stehen aber auch öffentliche Hinrichtungen und Theaterstücke, die man zur Belustigung des Volkes darbietet. So gut wie immer geht dies mit Brot- und Getreidespenden einher, mit denen sich Politiker Einfluss und Rückhalt im Volk sichern wollen (panem et circensis - Brot und Spiele).

Doch auch die einfachen Leute auf der Straße vertreiben sich ihre Zeit bei weit weniger aufwendigen Spielen. Ein Spielbrett wird dabei häufig nur in den Sand gekratzt, als Spielsteine werden Steine, Muscheln oder Murmeln verwendet. Vor allem die Milites (Soldaten) sind bekannt dafür, den Würfeln und dem Würfelspiel zugetan zu sein. Einige sollen nun beschrieben werden.

Mola Rotunda

Die Rundmühle eignet sich für zwei Spieler mit je drei Steinen unterschiedlicher Farbe.
Als Spielbrett dient ein Kreis, der mit vier Linien in acht gleich große Segmente unterteilt wurde. Dabei entstehen neun Schnittpunkte (acht auf dem Kreis und einer in der Mitte).
Die Spieler setzen die Steine abwechselnd, je einen Stein. Um das Spiel zu gewinnen muss man seine drei Steine auf die drei Schnittpunkte einer Linie legen und damit eine Mühle bilden. Es darf mit den Steinen nicht gesprungen werden, man schiebt ihn pro Zug nur auf einen der nächsten Schnittpunkte.

Dies Et Nox

Für 6-20 Spieler und einen Schiedsrichter.
Die Spieler werden in gleich große Mannschaften eingeteilt. Der Schiedsrichter bestimmt, welche Seite einer Münze zu einer Mannschaft gehört. Beide Teams stellen sich in der Mitte eines Spielfeldes mit dem Rücken zueinander auf.
Der Schiedsrichter wirft die Münze und nennt die Seite, die oben auf liegt. Die Mannschaft, deren Seite genannt wurde, dreht sich schnell um und fängt die gegnerischen Spieler, die wegrennen. Deren Ziel ist eine zuvor markierte Linie.
Jeder Spieler, der vor Erreichen der Linie gefangen wird, gilt als Punktgewinn der Fängermannschaft. Dann wird ein neues Spiel gestartet. Sieger ist die Mannschaft mit den meisten Punkten, die Runden können vorher festgelegt werden.

Palma

Für 4 bis 8 Spieler.
Zuerst wird ein Grundeinsatz vereinbart und in die Mitte gelegt. Man benötigt mindestens 200 Hölzchen oder Steine, die um den Preis herum gelegt werden. Die Spieler würfeln mit einem Würfel nacheinander. Jeder darf so viele Hölzchen/Steine nehmen, wie er Augen würfelt. Der Spieler, der für die letzten Hölzchen/Steine die passende (!) Augenzahl wirft, gewinnt den Preis.

Canis

für 4 bis 10 Spieler.
Jeder Spieler legt den vereinbarten Grundeinsatz vor sich hin. Gespielt wird mit drei Würfeln, jeder darf dreimal würfeln, bis der nächste Spieler dran ist. Wenn bei einem Wurf 1sen gefürfelt werden, müssen diese Würfel zur Seite gelegt werden. Hat man nach maximal drei Würfen drei 1sen gewürfelt, scheidet man auf und wirft seinen Einsatz in den Pott. Gewonnen hat, wer zum schluss übrig bleibt.

XXXI

Für 4 bis 8 Spieler.
Gespielt wird reihum mit drei Würfeln. Jeder hat hintereinander drei Würfe. Man muss die Zahl 31 erreichen und notiert die Anzahl der Augen.
Wenn beim ersten Wurf die Summe sehr hoch ist, kann man bei den nächsten beiden Würfen einen oder zwei Würfel weglassen. Ist die Summe am Ende zu niedrig, darf man noch ein viertes Mal werfen. Wer über 31 hinaus kommt scheidet aus.
Erreicht kein Spieler die 31 gewinnt der, der am nächsten dran kommt.

Die Treppe

Für 2 bis 4 Spieler.
Zuerst wird ein Spielfeld wie gezeigt auf den Boden gezeichnet.
Die sechs Stufen werden von Eins bis Sechs beziffert. Die Spieler würfeln nacheinander je einmal. Die erste gültige Augenzahl ist die Zwei, mit ihr kommt man ins Spiel und steigt zwei Stufen auf.
Es gelten nur die Augenzahlen Eins und Zwei. Wer eine Zwei wirft, darf zwei Stufen hoch gehen. Wer eine Eins wirft, steigt eine Stufe ab.
Ist jemand auf der untersten Stufe angekommen und würfelt eine Eins, verlässt er die Stufe und beginnt das Spiel von vorne. Wer zuerste bei der sechsten Stufe angekommen ist hat das Spiel gewonnen.