Eynur der Schwarze

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Wo sich die Flüsse Achen und Merinisch treffen erhebt sich der Berg Eisenheim, mit dem gleichnamigen Tiefengrafschaft. Die Zwerge dort waren strebsam und fleißig. Darum wuchs ihr Ruhm und ihr Einfluss stetig, und auch die Schatzkammern füllten sich zusehends. Während der Graf weise herrschte und den Wohlstand mehrte, und mit den benachbarten Herrschern für Frieden im Lande sorgte, zog sein Reichtum Neider auf sich.

So kam es, dass eines Nachts ein schwarzer Schatten den Himmel verdunkelte. Noch in der selben Stunde, brannten die Flanken des Berges. Ein Drache war gekommen, Eynur der Schwarze war gekommen um sich den Reichtum der Zwerge zu holen. Doch seine Flammen prallten an den wirkungslos an den Felsen und Mauern des Reiches ab. Zwar konnte Eynur die Verteidigung der Zwerge nicht brechen, doch war der Schwarze schlau und zog seine Bahnen um den Berg. Wann auch immer sich etwas in der Nähe des Berges rührte, stieß der Drache herab und versengte mit seinen Flammen alles Leben. Eisenheim wurde von Eynur belagert, und bald musste der Graf der Tiefen erkennen, dass es kein Entkommen gab. Zwar drangen die Stollen seines Reiches tief, aber nicht weit genug in die Ferne, um ein Entkommen zu ermöglichen. Genötigt durch die drohende Hungersnot zog der Graf vor die Tore Eisenheims um mit Eynur zu verhandeln. Mit gewaltigen Flügelschlägen landete der schwarzgeschuppte Drache vor den Toren des Tiefenreichs. Lange verhandelten die beiden nicht, aber sie einigten sich auf Tributzahlungen. Die Zwerge versprachen Nahrung zu liefern und auch Gold, der Drache würde das Land in Frieden lassen.

Doch mit der Zeit wurden die Forderungen des Drachen immer höher, und so auch die Lage der Zwerge verzweifelter. So warb der Graf tapfere Recken an, um den Drachen zu töten, aber niemand der ausgesandten Krieger kehrte je zurück. Auf einem riesigen Felsen vor der Berg lagerte der Drache und wachte über das Bergreich der Zwerge. Da meldete sich ein listiger Braumeister aus Eisenheim selbst. Er bot dem Grafen an, dass er dem Drachen ein Opfer bringen wolle. Der Graf versprach, sollte der Braumeister Erfolg haben, würde er ihn mit Gold überschütten. Der Braumeister bereitete darauf hin alles vor und zog eine Woche später vor die Tore des Berges, mit sich führte er einen Wagen mit Fässern mit. Dort bot er Eynur sein Bier als Tribut dar. Der Drache roch daran, nahm ein Fass auf und zerbiss es, und das Bier schien ihm zu schmecken. Gierig verschlang er die gesamte Ladung, mehrere hunderte Liter Bier flossen seine Kehle hinab. Berauscht von dem Gebräu erhob sich Eynur, flog hinüber zum Felskopf vor dem Berg und schlief dort ein. Da rückten die zwergischen Streiter aus, mit Hakenspießen und Lanzen bewaffnet und zogen zu Eynur, der seinen Rausch ausschlief. Die Bewaffneten trieben ihre Lanzen tief in das Fleisch am Hals des Drachen. Geweckt von dem Schmerz erwachte das Ungetüm, doch die Krieger hatten schwere Ketten im Boden verankert, die mit den Spießen verbunden waren. So an den Boden kettet schlug das Tier um sich, warf den Kopf hin und her, doch die vielen Feuerlanzen konnten ihr Ziel nicht finden, benebelt vom Bier. Und mit jedem Speer nahmen die Krieger dem Biest die Freiheit. Dann zogen sich die Streiter zurück und überließen Eynur seinem Schicksal. Mehrere Tage lang hörte man das Fauchen der Bestie, die den ganzen Hügel in eine Flammenheer verwandelt hatte, doch all sein Tun und Zerren half nichts und lag an seien Wunden darnieder. Nach dem Sieg trat der Braumeister an den Herrn von Eisenheim heran um seinen Lohn zu fordern. Dankend löste der Graf sein versprechen ein und überschüttete den Braumeister mit Gold. Aus den Schuppen aber fertigen die Rüstungsbauer der Stadt dicke Rüstungen und Schilde, nahezu undurchdringlich, und unempfindlich gegenüber Feuer. Auf dem rauchenden Felskopf vor den Toren waren die Knochen Eynurs durch sein Feuer mit dem Fels verschmolzen. Darauf ließ der Graf eine Festung errichten, die durch das Fundament aus Drachenknochen als unerschütterlich galt.

Heute künden doch nur noch Ruinen von den einstigen Festungsanlagen, doch die Fundamente kann man heute noch erkennen, scheinbar unbeeinflusst von den Zeichen der Zeit.