Anadols große Städte im Detail
Tacholost
Die Stadt Tacholost oder Nadelstadt, wie sie die Menschen nennen, liegt im Norden Anadols in den Ausläufern der Drachimischen Nadeln, die ihrerseits das südliche Ende des Eisenkettengebirges bilden.
Das Zentrum von Tacholost bildet die heilige Blutbuche Pathenál, unter deren Wurzeln der Tafnimmíd bereits als reißender Bach entspringt. Rund um dieses Heiligtum, das der Göttin Sera zugeordnet wird entstand schon sehr früh ein Ort der Besinnung und des Glaubens, der sich schließlich zum Diáli Orodím Govin (Kloster der begegneten Berge) heranwuchs. Schon immer war die Architektur des Ortes von den schroffen Felsformationen der Drachimischen Nadel geprägt, deren graue Gesteine, durch Wind und Wasser geformt, wie Nadeln in den Himmel ragen. Im Lauf der Zeit gewann Pathenál immer weiter an Bedeutung für die Kirche der Sera und mit den wachsenden Pilgerscharen, wuchs auch die Nadelstadt. Zuerst legten sich die Gebäude wie Ringe um die Blutbuche, doch bald schon begannen die Gebäude zu wachsen. Aus den Gesteinen der Drachimischen Nadeln wurden Türme errichtet, die sich wie gewaltige Spiralen in den Himmel drehen und die in ihrer Gestalt der Kulisse des Gebirgsmassives gleichen, auf dessen Fuße sie errichtet wurden. Im Lauf der Jahrhunderte entstand so eine verwinkelte graue Stadt aus spitzen Türmen, die, verbunden durch Brücken, ein Gebirge in sich zu sein scheinen, das ein ewiger Regen zu einer bizarren Gesteinsformation hat werden lassen. Für eine kurze Zeit wurde die Blutbuche Pathenál gänzlich durch eine lichte Kuppel aus grazil behauenem Stein eingeschlossen, bis sie nach nur wenigen hundert Jahren wieder aus ihrem Käfig befreit wurde und nun frei und rotglühend das Zentrum der Stadt bildet.
Zu erwähnen ist auch der recht junge Borthial (Wachturm), der 803 n.G. vollendet wurde und von dessen Spitze aus die nördlichste Grenze Anadols überwacht werden kann.
Schon seit jeher ist Tacholost der Wohnsitz des Elbenhauses Palendhír, das eine starke Verbindung zur Kirche der Sera aufweist. Viele der Palendhírs waren und sind angesehene Kleriker der Göttin Sera und das Diáli Orodím Govin wird traditionell von einem Abkömmling der Palendhírs geleitet.
Auch das Haus Àarleen hat in Tacholost seinen Heimatsitz. Es hat sich vor allem durch virtuose Handwerkskunst und die Stellung von politischen Beratern für alle Herrscher Anadols einen Namen gemacht und genießt heute großes Ansehen.
So grau die Nadelstadt von außen scheinen mag, so hell erstrahlt ihr Innenleben. Die Hohen Säle, Rats-, Markt und Wohnräume der Stadt sind alle geschickt mit viel direktem Sonnenlicht versorgt und die vorherrschende Farbe in den Innenräumen ist weiß, das durch großzügige Vertäfelungen, kunstfertige Verfliesung und eine Fülle an steinernen oder knöchernen Statuetten und innenarchitektonischen Details aus rein-weißen Materialien aller Art die Stadt zu einem inneren Leuchten bringt. Viele Besucher Anadols empfinden diese Weiße oft als kalt und ungemütlich, für die Tacholoster ist es die unschuldige Reinheit und noble Schlichtheit, die sie so schätzen. Eine Ausnahme in all dem weiß bildet das Sera-Kloster. In den geheiligten Räumen rund um die Blutbuche Pathenál sind in den Farben der jahreszeitlich geprägten Wälder, von zartem grün bis Sonnengelb und dunklem Rot gefärbt und erzählen die Geschichte der Erschaffung Edeas und der Götterwanderung.
Die Blutbuche Pathenál
Die Blutbuche Pathenál steht im Zentrum Tacholost. Sie ist ungefähr 30 Elbenlängen hoch und ihre immerroten feurigen Blätter stehen in starkem Kontrast zu ihrer fahlen Rinde, die vom Alter gezeichnet ist
Glaubt man den elbischen Erzählungen so ist sie einst entstanden, als Sera und Likar zusammen das Werk ihres Bruders Gelo, das Eisenkettengebirge erblickten. Voller Bewunderung und Freude reichten sie sich die Hände und an dem Heiligen Ort wuchs fortan eine Blutbuche unter deren Wurzeln ein wilder klarer Bach entsprang. Mit den Jahrhunderten die ins Land zogen wuchs der Baum und auch der Fluss, sodass die Blutbuche Pathenál heute eine gewaltige Pflanze und der Tafnimmíd ein reissender Strom geworden ist.
Die ersten Gebäude der Elben, die rund um diesen heiligen Ort errichtet wurden waren die Häuser des Klosters Diáli Orodím Govin, das bis heute über die Blutbuche und die Quelle wacht. Erst im Lauf der Zeit wuchs rund um das Kloster auch die imposante Stadt Tacholost.
Forvan
Forvan, die Kuppelstadt liegt in Zentral-Anadol in mitten des Salabischen Hügellandes, das sich von Nordwesten bis Nordosten und über gesamt Zentral-Anadol erstreckt und damit eine gewaltige Gras-Steppe bildet, die nur ab und an von, klaren Bächen, Flüssen, Seen und lichten Wäldern durchbrochen wird. Forvan liegt außerdem an der größten befestigten Straße Andols, einem elbischen Pilgerpfad, der das Land von der Westgrenze zu den Elbenlanden, bis nach Tacholost im Nordosten durchquert.
Forvan gehört zu den ältesten Städten Anadols und galt seit jeher als Rast und Ruhestätte für Reisende auf dem Weg nach Tacholost. Die wenigen Steinvorkommen der Salabischen Hügeln wurden einst verwendet um die ersten kreisrunden Häuser Forvans zu errichten und seither sind viele hunderte hinzu gekommen. Die Architektur der Stadt fügt sich sanft in die Hügellandschaft ein in die sie gebettet wurde. Bis vor wenigen hundert Jahren gab es kaum eine gerade Kante oder scharfe Ecke in Forvan. Von den Grundrissen der Gebäude, über die Brücken, die sie verbanden, die Straßen die den Boden bedeckten, bis hin zu den Dächern, die der Stadt schließlich den Menschennamen Kuppelstadt gaben, war jedes Detail Forvans von einem eleganten Schwung, einer gekonnten Kurve oder einer perfekten Rundung gezeichnet. Im Laufe der Zeit wichen die Baumeister jedoch immer wieder von den strengen Maßstäben ab, sodass heute auch mach Vieleck, hoher Bogen oder sogar die eine und andere geradlinige Straße in der Kuppelstadt zu finden sind. Die dominanten Farben der Stadt sind das warme gelbliche beige der Steinernen Häuser und das Grün seines Meeres an kupfernen Kuppeln, das sich auch in vielen schmucken Details, wie Balustraden, Vordächern, Brücken oder ähnlichem wiederfindet. Insgesamt strahlt die Stadt eine vornehme Wärme aus, die jene einlädt zu bleiben, die sich den Elben verbunden fühlen.
Forvan ist Geburtsort und Sitz des momentanen Herrscherhauses Hadawen, das in seiner Geschichte vor allem große Nemalskleriker und herausragende Reiter hervor gebracht hat. Der Herzog Salebhín aus dem Hause Hadawen residiert in und regiert von dem imposantesten Gebäude der Stadt, der jungen gewaltigen Nemalskuppel, Fornon-Nemal, aus ganz Anadol. Dieses besonders große, ebenerdige Kuppelgebäude zeichnet sich durch zwanzig Pferdestatuen, die das Gebäude umringen, sowie die vielen Eingänge an allen Seiten aus. Es liegt am Rande der Stadt, direkt an den freien Salabischen Hügeln, auf denen traditionell die Aônt-Nemal, die heiligen Nemalspferde grasen. Oft wird berichtet das eigene der Pferde auch duch die großzügigen Hallen und Gänge der Nemalskuppel streifen und von den Priestern des Nemal besonderes Futter bekommen, bevor sie wieder in donnerndem Galopp hinter den nächsten Hügeln verschwinden. Eine weitere wichtige Familie der Stadt ist das Haus Rochbâd, das vor allem durch die enge Beziehung der verstorbenen Herzogin Cerábina Rochbâd zu den Drachimern bekannt war, die schließlich in einer berühmten Hochzeit mit einem Prinzen Drachims geendet hat. Auch der Vater von Cerábina, Nondrian Rochbâd, hatte vor seiner Tochter die Herzogwürde inne, ehe er mit seinen berittenen Kriegern auf den Rücken der Aônt-Nemal in den Krieg zog und damit den Zorn Nemals über das Land brachte.
Auch das Innenleben Forvans ist von warmen Farben geprägt und allerorts erhellen große offene Kaminfeuer, oftmals auch in der Mitte der Räume platziert, auch die dunkelsten Nächte. Das Pferd als Heiliges Tier findet sich allerorts, ob als Schnitzerei, auf Bildern, Teppichen, als große Statue oder als architektonisches Detail. Großflächige Teppiche und Wandbehänge, die alles von epischen Geschichten bis zu komplexen floralen Mustern zeigen können, prägen das Interieur der Häuser Forvans genauso wie bequeme Möbel aus warmen Hölzern und geschickt positionierte Brunnen und Wasserbecken.
Glenduiro
Während alle anderen Städte Anadols durch ihre Eigenschaft bestechen, mit der Landschaft in der sie errichtet wurden beinahe zu verschmelzen, wirkt das imposante Glenduiro wie ein Fremdkörper in der Landschaft nahe der großen Seenplatte Rhowendin, im Süden Anadols. Das mag einerseits daran liegen, dass Glenduiro eine relativ junge Stadt ist, zum anderen ist ihre Errichtung von Umwälzungen und wechselnden Baumeistern geprägt. Zudem war die Errichtung Glenduiros kaum an den Bedarf von neuem Wohnraum gebunden, sondern hatte von Beginn an wechselnde repräsentative Ziele, sei es nun als Symbol der Einheit, des Friedens, der Abgrenzung oder des Stolzes. Diese gegensätzlichen Bauziele, deren Wechsel meist auch den Wechsel der beschäftigten Baumeister zu Folge hatte, hat dazu geführt, dass die Glänzende keinen einheitlichen architektonischen Stil aufweist und auf den elbischen Betrachter auch eher unharmonisch wirkt. Die verwendeten Stilelemente reichen von den monumentalen, warmen, Kathedralen-artigen Fundamenten des Baubeginns, über die Verwendung von blau-grün glänzenden Gesteinen in einer rohen scharfkantigen, kristallin wirkenden Form für die Errichtung der ersten Türme unter rein Anadolischer Bauherrschaft bis zu den jungen grazilen, stark verzierten, zerbrechlich wirkenden Türmen und Brücken aus blau-weißen Stein, die die Spitze der annähernd kegelförmigen Stadt bilden. Ein jeder der sich auch nur wenig mit dem Bau und der Entstehung von Städten beschäftigt hat wird auffallen, dass Glenduiro nicht gewachsen ist, sondern errichtet wurde, da die Stadt seit der Errichtung der Fundamente weit in die Höhe, aber kaum in die Breite gewachsen ist. Und auch die Straßen und Grundrisse der Hallen und Türme wirken auf den der sich damit beschäftigt künstlich und kaum natürlich gewachsen. All dies bleibt den meisten der wenigen Besuchern allerdings verschlossen, denn nichts desto trotz bleiben die Elben ein Volk der meisterhaften Handwerker und an dem Bau Glenduiro haben sich nur die bekanntesten der Bauherren und Kunsthandwerker des Landes beteiligt.
Wer Glenduiro von den Fundamenten bis zu den höchsten Dächern durchwandert wird feststellen, dass jede der Ebenen ihre eigenen Besonderheiten aufweist:
Die ältesten Gebäudeteile am Fuße der Stadt und die Straßen die engen Straßen und Gassen die sie verbinden sind von diffusem Licht geprägt, dass aus einer unbestimmbaren Quelle in jede Ecke zu dringen scheint. Die hohen Spitzen Bögen die hier Eingänge, Fenster, Brücken und Gewölbe bestimmen, wirken einschüchternd und sakral. Die Statuen und Brunnen, Gemälde und Wandreliefs zeigen monumentale Schlachten, elbische Städte, Szenen aus den Jahrtausenden der Geschichte des Volkes. [….] Als wären die monumentalen Bauten und Kunstwerke den Bewohnern selber zu drückend, so wirken die Innenräume dieser Ebene stilvoll und kleinteilig eingerichtet und mit einer Vielzahl an schmucken Details versehen. Antike Kuriositäten, altes Kunsthandwerk und viele versteckte Schätze scheinen sich in jedem Raum zu einem bunten Mosaik zusammenzufügen, egal ob es sich hierbei um eine Werkstatt oder eine Bibliothek handelt.
Die mittlere Ebene der Stadt, die von kalten kristallinen Formen und Farben geprägt ist, weist auf den ersten Blick das gleiche Schema wie die Fundamente auf. Auch hier wirken die Gänge, Galerien, Brücken und Treppen monumental und überlebensgroß. Doch im Gegensatz zu den einschüchternden groß-quadrigen Fundamenten der Stadt, wirken die tief blaugrün glänzenden Gemäuer hier eher gewachsen und roh, wie die gehauenen Gänge eines Bergwerkstollens einerseits, zerbrechlich und edel wie buntes Glas andererseits.
Obere Ebene …
Gwethean
Unter den Städten Anadols sticht Gwethean, oder Stelenheim, wie die Menschen es nennen, durch seine verhältnismäßig niedrigen Gebäude heraus, die sich, von der Ferne kaum zu erahnen, zwischen die sanften Hügeln der Grassteppen im Osten des Landes ducken.
Gwethean wurde im selben Jahrzehnt wie Forvan gegründet und ist damit eine sehr alte Stadt, die schon viele Metamorphosen und Erneuerungen mitgemacht hat. Doch seit jeher wird das Leben und Werden Gwetheans und seiner Bewohner durch eine Naturgewalt bestimmt: Den Wind. Der stetige brausende Begleiter der Stadt überquert die Grenze Anadols im Osten des Landes und stürmt dann über die flachen Steppenlandschaften, die die Bewohner des Landstriches Aewen Gweador, Verbündeter der Vögel, nennen, ehe er sich in den Wäldern und Hügeln Zentral-Anadols verfängt und zerstreut. In Mitten dieser kahlen und unwirtlichen Ebene auf denen hartes Steppengras den Großteil des Lebens stellt, gründete einst Tondír aus dem Hause Orenthim eine elbische Siedlung an den Ufern des Steppensees Inidáar. Alten elbischen Aufzeichnungen zufolge wiesen ihm ein Schwarm Ufer-Schwalben den Weg zu diesem See, an dessen Ufern von Wind und Wetter geformte Steinformationen den Vögeln Nistplätze boten. Und wie die Vögel so ließen sich auch die Elben am Ufer des Inidáar nieder. Dem immerwährenden Wind und den Unwettern, die er regelmäßig mit sich brachte, trotzend, errichteten sie flache lange Bauten mit Dächern bis zum Boden, über die der Wind hinweg pfiff. Nahrung fanden die Elben in den schier endlosen tiefen des Sees und in den Tierherden der Steppe, sodass die Stadt alsbald wuchs und gedieh. Mit der Stadt wuchsen auch die Gebäude, doch statt gen Himmel, streckten sich die Gebäude Gwetheans dem Boden entlang, sodass große und kleine hallenartige Gebäude entstanden, manche mehrere hundert Schritt lang. Mit dem Wachstum der Stadt, wurde bald nach einer Lösung gesucht, den Wind aus den Straßen zu holen, durch die er heftig stob. Schließlich wurde an der Ostgrenze der Stadt der erste Häuserwall gezogen. Bestehend aus den dreistöckigen Gebäuden mit bis zum Boden reichenden Dächern, die gegenüber dem Wind eine geschlossene Schräge bildeten, zog sich der schützende Wall in einem Halbkreis um den Osten der Stadt, sodass die Straßen Gwetheans vor Staub und Sturm geschützt waren. Da die Stadt an der Westseite durch das Ufer des Inidáar begrenzt wird, wurden im Laufe der Jahrtausende weitere Ringe um die Stadt gelegt, die heute wie die Jahrringe eines jungen Baumes wirken.
Da die Steppen um Gwethean kaum Gehölze und wenige stabiles Steinmaterial bieten, wird das Material für den Hausbau traditionell aus den Wäldern östlich der Ebenen geholt. Die Gehölze werden jedoch erst in Gwethean endgültig bearbeitet und kunstvoll zu den langen Hallen zusammen gezimmert. So hat sich in der Steppenstadt, weit entfernt von den Wäldern eine blühende Kultur des Holzhandwerks entwickelt, die den einmaligen Stil Gwetheans prägt. Die Windseite der langen Gebäude ist meist schlicht gehalten, denn die Elemente würden hier sehr bald jedes Detail verblassen lassen und so wirkt die Stadt, für Wanderer vom Osten kommend, trist und abweisend. Umrundet man jedoch die Hallen so bieten die windgeschützten Westfronten ein ganz anderes Bild. Wie ein reich illustriertes Buch sind alle Flächen mit kleinteiligen Ornamenten, figürlichen Darstellungen und filigranen Schnitzarbeiten übersät. Großzügige Fenster und Portale, Galerien und Terrassen laden zum Bestaunen und Betreten der Gebäude ein und lassen die Pracht der Innenräume erahnen. Je nach Bewohner und Verwendung des Gebäudes variieren die Verzierungen an der Außenwand, sodass dem geübten Betrachter schnell klar wird, wen oder was er in dem Gebäude finden wird.
Das prägendste Element der Architektur Gwetheans sind mit Sicherheit die schier endlosen Reihen an Säulen und hölzernen Pfeiler, die die langen Decken, Dächer, Galerien und Terrassen der Stadt stützen und deren Gestaltung zu den gefragtesten Handarbeiten gehört. Dementsprechend eindrucksvoll gestalten sich Besuche in den großen Hallen Gwetheans, wo die hölzernen Pfeiler wie eine Armee zierlicher aufwendig gestalteter Soldaten die Dachstühle halten.
Das eindrucksvollste Gebäude der Stadt ist die Elútuthien-Merul, die Große Halle der Stürme, die zum Gedenken an die Jahre des Steins errichtet wurde. Die Halle ist keineswegs die größte der Stadt, doch die Kunstfertigkeit ihrer Bearbeitung übertrifft alle Gebäude der Stadt. Zu Nemals Ehren wurden vornehmlich Tiere für die Darstellungen an Wänden, Säulen und Decken verwendet, die ein lebendig anmutendes, ornamental wirkendes Geflecht bilden, das die gesamte Westfront und den Innenraum der Halle überzieht. Die Schnitzereien wirken so lebendig, dass mancher menschliche Besucher die Halle schon nach kurzer Zeit fluchtartig wieder verließ, um den Horden Nemals zu entrinnen. Eine weitere Besonderheit der Elútuthien-Merul sind die großen Windspiele und Windorgeln auf dem Dach der Halle, die das Brausen des Windes in ätherische Klänge zu formen vermögen, die die Halle, wenn gewünscht, durchfluten. Im Inneren der Großen Halle der Stürme sind sowohl ein Nemals- als auch ein Sera-Tempel beheimatet, die eine ökumenische Glaubensgemeinschaft bilden und die Verehrung der beiden Götter gleichermaßen und in gemeinsamen Andachten fördern.
Das bekannteste Haus der Stadt sind das Haus Bereníl, dessen Wurzeln noch auf das Gründerhaus Orenthim zurück gehen und das seit Jahrtausenden die Herrschaft über den Südosten Anadols inne hat. Durch Jugúlins verwehrte Buße dem Urteil Nemals gegenüber, gewann das Fürstenhaus einen zweifelhaften Ruf. Doch nach der reinigenden Heuschreckenplage und dem Ableben Jugúlins übernahm dessen Tochter Rowhenia die Führung über das Fürstentum. Sie versucht seither die Ehre der Familie mit wechselndem Erfolg wiederherzustellen.