Draugs
Die Draugs sind ein Volk von Tiermenschen, das die Insel Ödland besiedelt, die ungefähr 25 Quadratmeilen umfasst und sich Nordwestlich von Ravenhaim , umgeben von vielen kleineren Inseln, vor der tiburniensischen Küste befindet.
Aussehen
Draugs wirken wie eine Mischung aus Mensch und Wolf, wobei der Mensch den Löwenanteil ausmacht. Sie verfügen über Fangzähne, vermehrte Gesichts- und Körperbehaarung und zurückgebildete Krallen, die häufig noch als Werkzeug, seltener auch als Waffen Verwendung finden. Die verlängerte Wirbelsäule läuft zu einem Schweif aus, der äußerst empfindlich ist. Charakteristisch sind auch die leicht spitz zulaufenden Ohren, die eine feine Behaarung aufweisen.
Kleidung
Hauptsächlich sind die Draug mit Leder und Fellen bekleidet. Als Statussymbol ist das Fell des Ödlandhasen sehr gefragt, das durch eine blass- bis tiefblaue Färbung besticht. Dabei gilt folgende Regel: Je kräftiger die Färbung, desto wertvoller das Fell und desto angesehener der Träger.
Erwachsene Draugs, männlich wie weiblich, schmücken sich außerdem gerne mit Knochen, Federn und sonstigen Überbleibseln ihrer Beute.
Geschichte
Der Legende nach entstanden die Draug aus einer Verbindung der Weißen Wölfin, einer Tochter des Mondes, mit einem Menschen. Der legendäre Wurf des ersten Draug wird auf das Jahr 250 v. T. datiert. Die Weiße Wölfin wird auch heute noch als Mutter aller Draugs unter den selbigen verehrt. Mit der Zeit entwickelten sich mehrere Draug-Stämme, die erst noch weitgehend voneinander unabhängig auf der Insel verteilt lebten. Schließlich errichteten sie aber um 300 n. T. gemeinsam eine Siedlung im Westen von Ödland, in der sich während der Wintermonate alle Stämme zusammenfinden. Um 350 n. T. wurden zwei schiffbrüchige Menschen auf Ödland angespült, deren Schiff den Weg durch die Riffe und Strudel rund um die Insel nicht gefunden hatte. Möglicherweise waren es diese beiden, die die Draug die menschliche Sprache lehrten, denn als fünfzig Jahre später ein Schiff aus Ravenhaim die bis dorthin unentdeckte Passage nach Ödland gefunden hatte, wurde die Besatzung von den Tiermenschen in menschlicher Sprache begrüßt. Es entstand ein Bündnis mit Ravenhaim, wodurch die Siedlung Skerim nördlich von Ravenhaim gegründet wurde, in der seither sowohl Draug, als auch Menschen leben sollten, wobei die Draug-Kolonisten bis jetzt auf die Menschen warten.
Namensherkunft
Der Name „Draug“ leitet sich vom elfischen Wort für „Wolf“ ab. Man nimmt an, dass die Draug von den Elfen, die noch vor Jahrhunderten auf Ödland lebten, so genannt wurden und dass die Wolfsmenschen sich vor den menschlichen Siedlern daraufhin selbst so bezeichneten.
Soziales Leben
Die Draugs leben in kleinen Rudeln, die größtenteils noch nomadisch sind und sich nur im Winter in der gemeinsamen Siedlung zusammenfinden. Jedes dieser Rudel verfügt über ein Oberhaupt, das als Verwalter und als Schlichter in Streitfragen auftritt.
Sofern ein Mitglied mindestens die Hälfte seines Rudels auf seiner Seite hat, kann es das Oberhaupt zum Kampf herausfordern. Gewinnt der Herausforderer, ist er (oder sie) der neue Kopf des Rudels. Auch Streitigkeiten, die der Anführer nicht zu lösen vermag, werden im Zweikampf ausgetragen. Solche Kämpfe enden allerdings nicht zwangsläufig mit dem Tod. Auch ist der Verlierer nicht seiner Ehre beraubt, im Gegenteil. Die Bereitschaft zum Kampf wird bereits als Zeichen von Mut und Charakterstärke angesehen.Haben sich Männchen und Weibchen nach einem langwierigen Prozess der Partnersuche gefunden, bleiben sie in der Regel auch ein Leben lang zusammen und ziehen auch die Welpen gemeinsam auf. Die Erziehung der Welpen wird allerdings hauptsächlich von den Dorfältesten übernommen, die für gewöhnlich jeden Draug, ob männlich oder weiblich, zum Krieger und Jäger (nach Ansicht der Draug sind diese beiden Berufe dasselbe) ausbilden, damit er auch alleine überleben kann. Danach kann ein Draug zum Schamanen werden, was allerdings den Weibchen vorbehalten ist und dies auch nur dann, wenn die älteren Schamaninnen die Anwärterin für würdig erachten.
Das Verhalten der Welpen ist dem eines jungen Wolfes noch sehr ähnlich, weshalb sie auch sehr schnell selbstständig werden. Je älter sie werden, desto mehr nähert sich ihr Benehmen dem eines Menschen an. Durch das Bündnis mit Ravenhaim , leben einige der Wolfsmenschen auch in den Städten und Dörfern der Menschen und versuchen, ihre Lebensweise der der Menschen anzupassen. Viele tragen die Kleidung der Menschen und feilen ihre Krallen und Fangzähne ab, was von vielen Draugs (speziell den auf Ödland lebenden) abgelehnt und verurteilt wird.
Baustil
Bautechnik ist den nomadisch lebenden Draugs etwas fremdes, große Steinbauten wie die Burg Ravenhaims faszinieren sie und schüchtern sie ein. Die Hütten der Draugs bestehen aus aneinandergelehnten Ästen, die mit Lehm und Moos bedeckt wurden, so dass der Regen nicht eindringen kann. Betreten werden die langen Hütten durch ein niedriges Eingangsloch, Fenster gibt es keine. Nur in der Mitte des Raumes gibt es eine Abzugöffnung für den Rauch. Eine Unterteilung in einzelne Zimmer gibt es nicht, von kochen über weben, schlafen und essen findet alles in dem einen Raum statt.
Kampfverhalten
Im Krieg, sowie auf der Jagd bewegen sich die Draugs bevorzugt alleine oder in kleineren Gruppen. Diese Gruppen werden meist von einer Schamanin angeführt, da alle Draug-Schamaninnen über telepathische Fähigkeiten zu verfügen scheinen, mit denen sie sich auch über weite Entfernungen miteinander verständigen können. Was den Kampf betrifft, haben die Draugs ein starkes Ehrgefühl, welches sich jedoch von dem der Menschen insofern unterscheidet, dass ein Feind niemals am Leben gelassen werden darf (ein konkurrierender Draug, der im Zweikampf gegenübertritt, gilt allerdings nicht als Feind). Einem entwaffneten oder ohnmächtigen Feind wird üblicherweise die Kehle durchgebissen. Der Brauch, Blut und Herz eines starken Gegners zu verspeisen ist ebenfalls noch üblich.